Zu drei Typen der Palatinischen Campanaplatten

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Erika Simon
Vor einer Generation, als Grabungen am Palatin das Haus des Augustus beim Heiligtum des Apollo zutage brachten, wurden architektonische Tonreliefs der fruhaugusteischen Zeit gefunden. Von diesen werden hier drei zusammengehorende Typen neu nach ihrem Inhalt befragt. Sie sind trotz ihres ornamentalen Charakters Zeitzeugnisse; doch steht Hercules beim Dreifusstreit nicht, wie bisher zum Teil angenommen, fur Marcus Antonius. Da uns der gleiche Relieftypus am romischen Capitol wie am entsprechenden Heiligtum in Cosa begegnet, weist er auf den altesten Orakelgott Jupiter hin. Bei ihm waren in Rom die sibyllinischen Orakel aufbewahrt, bis Augustus sie 12 v.Chr. in den palatinischen Tempel uberfuhrte. Der Plan dazu durfte nach Aussage der Campanareliefs schon fruher bestanden haben: Apollo und Hercules versohnen sich nach dem Willen ihres Vaters Jupiter und ersetzen ihn als Orakelgott. Der Palatin wurde zum Parnass, und Hercules hatte in Ostia und Latium Orakelstatten.
Palabras clave
Prinzipat des Augustus, Palatin, römische Religion

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Cómo citar
Simon, Erika. «Zu drei Typen der Palatinischen Campanaplatten». Potestas, n.º 2, pp. 73-81, https://raco.cat/index.php/Potestas/article/view/300710.